Ein gemeinsamer sozialer Tag bei der Arche

Nachdem Anfang Mai in Zusammenarbeit mit der Suppenküche des Franziskanerkloster in Pankow die Aktion „Waffelbacken“ entstand, erhielten wir Ende Sommer 2024 die Möglichkeit uns noch einmal in Berlin – genauer gesagt in Berlin-Hellersdorf – sozial zu engagieren. Dort befindet sich die Zentrale der Arche, ein christliches Kinder- und Jugendwerk dessen „Arbeit 1995 auf Initiative von Pastor Bernd Siggelkow begann [und das sich seither sowohl] für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen [einsetzt als auch] gegen Kinderarmut in Deutschland kämpft.“*

Auch wir möchten zu einer sozialen besseren Welt beitragen und nicht nur durch das SBW Berlin Stipendienprogramm, sondern auch durch eigene soziale Tage andere ermutigen, sich sozial in ihrer Nachbarschaft zu engagieren oder sogar eigene soziale Projekte zu entwickeln. In der Freizeiteinrichtung der Arche in Berlin-Hellersdorf halfen wir – Mitarbeitende der SBW Berlin und des Bauteams der Wienecke Immobilien – deshalb Ende August bei der Umgestaltung eines Tanz/Musikraumes.

Ankunft bei der Arche und erste Eindrücke

Vorbei an Baustellen, durch grüne Alleen, entlang des Kienbergs mit seiner Schwebebahn begaben wir uns gemeinsam an einem Montagmorgen auf den Weg zur Arche. Als wir uns einem grünen Zaun und dem dahinter liegenden Gebäude in der Tangermünder Str. näherten, wussten wir noch nicht, wie viele freundliche und hilfsbereite Mitarbeitende der Arche wir an diesem Tag begegnen würden. Denn das ehemalige Schulgebäude erschien uns doch zunächst etwas trist.

Bald darauf sahen wir aber das bunte Schild der Arche und bemerkten einen Banner mit der Aufschrift „Lasst die Kinder zu mir kommen / und hindert sie nicht daran [Die Bibel]“ über dem Haupteingang. An der Seite des Gebäudes erspähten wir einen großen Baucontainer. Diesen würden wir später mit einer entsorgten Spiegelwand, einigen zerlegten Bücher- und Aktenschränke sowie Parkett- und Tapetenresten bis zum Rande befüllen.

Nachdem uns der Regionalleitende und weitere Mitarbeitende der Arche herzlich begrüßten, erkundeten wir die Räumlichkeiten der ansässigen Freizeiteinrichtung und erfuhren so Einiges über die Geschichte der Arche sowie über die Angebote vor Ort

Die Arche: Beginn und Aufgabenschwerpunkte

Als Bernd Siggelkow Mitte der 90er Jahre seine Arbeit als Pastor in Hellersdorf begann, sah er oft viele Kinder, die sich unbeaufsichtigt im Hof befanden. „Der Schlüssel zum Herzen eines Kindes, [sagt er,] sind Liebe und Beziehung.“ Deshalb begann Siggelkow mit den Kindern im Hof, Fußball zu spielen, und hörte ihnen einfach nur zu. Als bald halfen er und ein Team ihnen bei den Hausaufgaben und versuchten, Lösungen auch für andere ihrer Probleme zu finden.

Seither sind die Einrichtungen der Arche nicht nur Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche, sondern auch für deren Familien, die aufgrund ihres Lebens in sozial benachteiligten Verhältnissen oft mit vielen Herausforderungen konfrontiert werden. Die Mitarbeitenden der Arche stehen ihnen bei und versuchen gemeinsam, praktikable und realistische Lösungsansätze für ihre Probleme zu finden. Damit diese letztendlich auch überwunden werden können. Kinder und Jugendliche können sich derweil in den Einrichtungen der Arche frei entfalten und weiterentwickeln. Denn hier werden u.a. Selbstwertgefühl vermittelt, Potenziale geweckt und selbstverständlich auch gefördert.*

Das geht natürlich alles nicht ohne gute Unterstützung und ein gutes Netzwerk. Aus diesem Grund gibt es heutzutage zahlreiche Ehrenamtliche und Festangestellte, die „an mehr als 32 Standorten in ganz Deutschland aktiv [sind], kostenlose Angebote in den Bereichen Freizeit, Essen, Ferien, Lernen, Freunde und Familie schaffen und damit über 6000 Kinder und Jugendlichen erreichen.“*

Von Spiel- und Sportgeräten (drinnen und draußen) zu Basteln, Kinderchor, Tanzprojekte, Theaterkurse, Gitarrenunterricht, Kochkurse, Fahrradwerkstatt etc., gibt es für Kinder und Jugendliche, die die Arche besuchen, viele unterschiedliche Möglichkeiten für ihre Freizeitgestaltung. Darüber hinaus bietet „sie den Kindern [in ihren Einrichtungen] täglich eine vollwertige warme Mahlzeit [und] Hausaufgabenhilfe“ und je nach Standort noch so einiges mehr. Wir erfahren, dass die Kinder und Jugendliche die Arche oft als zweites Zuhause betrachten, denn hier finden sie Sicherheit, Stabilität und Unterstützung.

Mittlerweile gibt es weitere Standorte in der Schweiz und Polen, erzählte uns die Arche Mitarbeitende. Von ihr lernten wir auch, dass eine andere Mitarbeitende der Arche, die früher mit ihrer Familie in Berlin lebte, zur Zeit einen neuen Standort in Bagamoyo, einer kleinen Hafenstadt nördlich Tansanias Hauptstadt Daressalam, zusammen mit ihrem aus Tansania stammenden Partner aufbaut. Diese Information war besonders für uns spannend, zu hören. Denn einige unserer ehemaligen SBW Berlin Stipendiaten stammen aus Tansania. Wie klein doch die Welt ist!

*Quelle: Die Arche Webseite

Unser sozialer Tag bei der Arche in Hellersdorf

Nachdem wir nun so Vieles über die Arche als Hilfswerk und über die Freizeiteinrichtung in Berlin-Hellersdorf hörten, waren wir voller Elan. Denn unsere Teams wollten die Einrichtung bei den ersten Schritten der Umgestaltung eines Raumes unterstützen, der als Multi-Funktionsraum angedacht war. Hier sollte später Sprach- und Tanzunterricht stattfinden und er sollte auch Platz für ein kleines mobiles Musikstudio schaffen.

Nach einem ersten Überblick zu den an diesem Tag anstehenden Aufgaben, begannen wir zunächst kleine und größere Regale zu zerlegen und alle Teile hinunter in den großen Container zu tragen. Die Arche hatte auch für unser leibliches Wohl gesorgt und stellte sowohl ein einladendes Frühstück als auch ein köstliches warmes Mittagessen bereit. Somit konnten wir uns während der Arbeit immer wieder stärken. Denn es war gar nicht so einfach die große Spiegelwand abzumontieren und den gesamten Parkettfußboden zu entfernen und beides dementsprechend zu entsorgen. Bevor sich unser sozialer Tag dem Ende neigte, hatten wir noch Zeit, die Tapete an zwei großen Wänden zu entfernen. Wir waren ehrlich gesagt alle etwas geschafft. Trotzdem waren wir auch sehr glücklich, denn wir durften an diesem Tag der Freizeiteinrichtung der Arche in Hellersdorf helfen.

Wir dachten auch schon an die Kinder und Jugendliche, die später den umgestalteten Raum nutzen würden und an den Spaß, den sie dann dort haben würden. Das brachte dann alle trotz der vorher großen körperlichen Anstrengung zum Strahlen. Es war auf jeden Fall ein spannender ereignisvoller Tag.

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